Bürgerforum Stralau

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Tempo 30

Sonntag, 11. Juni 2017

Tempo 30 auf ganz Stralau!

Jetzt handeln!

In den letzten Jahren hat die Einwohnerzahl Stralaus stark zugenommen. Viele Stralauer fahren mit dem Auto zur Arbeit oder bringen ihre Kinder damit zur Schule oder Kindergarten. Überall sind Tempo-30-Zonen eingerichtet – bis auf die AchseTunnelstraße Alt-Stralau. Dort finden täglich an die 2000 Fahrzeugbewegungen statt (siehe auch Verkehrszählung).

Balkendarstellung derVerkehrszählung

Vor der Thalia-Grundschule ist bereits ein Tempo-30-Abschnitt eingerichtet worden. Wir fordern, dass ganz Stralau zur Tempo-30-Zone erklärt wird.

Tempo 30 erhöht die Sicherheit
Erfahrungen zeigen, dass die Personenschäden in Tempo-30-Zonen deutlich geringer sind (http://de.30kmh.eu). Für ältere Menschen oder Kinder ist es schwer, Alt-Stralau zu überqueren, da der kurvige Verlauf das Erkennen heran kommender Autos erschwert.

Tempo 30 verringert Lärm
Es ist zu erwarten, dass bei Einführung der Lärmpegel um etwa die Hälfte reduziert wird, vor allem die Spitzenpegel. Auch wenn Fahrzeuge dann in einem niedrigeren Gang fahren: die Hauptlärmquelle moderner Autos sind die Rollgeräusche der Reifen. Wer direkt an der Straße Alt-Stralau wohnt, fühlt sich derzeit zu bestimmten Zeiten wie an einer Autobahn.

Einfahrt Alt-Stralau mit Tempo30 Schildern

Wie viel Zeit geht durch Tempo 30 verloren?
Auf der längsten Strecke zwischen Inselspitze und Kreuzung Kynaststraße beträgt der maximale Mehraufwand an Zeit 1 Minute, von anderen Strecken entsprechend weniger. Wir finden, das ist – verglichen mit den Wartezeiten am Inseleingang – hinnehmbar.

Wie kann Tempo 30 erreicht werden?
Zuständig ist die Verkehrslenkung Berlin VLB B 4, Tempelhofer Damm 45, 12101 Berlin. Jeder Betroffene kann dort einen formlosen Antrag stellen.

 

Diese Initiative wird unterstützt von:
Förderverein Thalia Grundschule e.V. und Kulturverein Stralau e.V.

Flyer zum Ausdrucken (PDF)
Antwort der Verkehrslenkung Berlin:
Stellungnahme des Bürgerforum Stralau e.V. zum Schreiben der VLB:
Sehr geehrter Herr Gottschlag,
ich habe Ihr Schreiben vom 15.8. erhalten und wir haben darüber auf der Mitgliederversammlung des Bürgerforums diskutiert.
Zu Ihren Erläuterungen möchten wir folgendes bemerken:
1. Sie schreiben: „Der Straßenzug Alt-Stralau -Tunnelstraße gehört zum übergeordneten Hauptstraßennetz, für das im Regelfall die innerorts übliche Höchstgeschwindigkeit von 50kmh gilt.“
Tatsächlich ist dieser Straßenzug der Zugang für ein reines Wohngebiet und darüber hinaus eine Sackgasse auf einer Halbinsel. Er schafft keinerlei übergeordnete Verbindung. Vielleicht sollte schon dieser Status auf den Prüfstand gestellt werden.
2. In dem Abschnitt über die Thalia-Grundschule wird die Tatsache übersehen, dass der schulbezogene Verkehr nicht nur rund um die Schule selbst stattfindet. Vielmehr sind Schulkinder zu Fuß und per Rad auf dem gesamten Straßenzug ganztägig unterwegs.
Ein schwerer Unfall hat sich z.B am 7.6.2016 zugetragen, bei dem eine Schülerin von einem Bus erfasst wurde: (https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/pressemitteilung.484942.php) Der Unfall fand gegenüber Haus Alt-Stralau 21 statt.
Die Sicherungsmaßnamen an der Schule selbst sind wirklich begrüßenswert, aber nicht ausreichend.Wir bitten Sie, diese Tatsachen bei Ihren Entscheidungen zu berücksichtigen.Mit freundlichen Grüßen

Zur Einstufung Alt-Stralau -Tunnelstraße

Herr Genow von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, Abteilung Verkehr | IV A 36 schreibt uns dazu:

Der Umstand, dass der Straßenzug Alt-Stralau – Tunnelstraße zum übergeordneten Straßennetz des Landes Berlin gehört, bedeutet nicht automatisch, dass es sich um eine übergeordnete Straßenverbindung handelt.

Die Bezeichnungen der Verbindungsfunktionsstufen orientiert sich am bundesweit gültigen Regelwerk, wurde aber an die Funktionen des Straßennetzes eines Stadtstaates angepasst.

Das übergeordnete Straßennetz von Berlin ist in fünf Verbindungsfunktionsstufen (0 bis IV) unterteilt (vgl. auch http://www.berlin.de/senuvk/verkehr/politik_planung/strassen_kfz/strassennetz/index.shtml).

Der Straßenzug Alt-Stralau – Tunnelstraße gehört als Ergänzungsstraße (d.h. als flächenerschließende Straßenverbindung, Verbindungsfunktionsstufe IV) zum übergeordneten Straßennetz von Berlin.

Er erschließt als Sammelstraße das Wohngebiet auf der Halbinsel, bündelt den dortigen Verkehr und führt ihn dem nächsthöheren Straßennetz zu (Anbindung Markgrafendamm – Stralauer Allee).

Darüber hinaus nimmt er den straßengebundenen öffentlichen Personennahverkehr (Linienbus-Verkehr) auf und erfüllt somit die (formellen) Einstufungskriterien.

Stellungnahme des Bürgerforum Stralau e.V. zur Einstufung Alt-Stralau -Tunnelstraße

Sehr geehrter Herr Genow, sehr geehrter Herr Gottschlag,

herzlichen Dank für Ihre Antwort und die Erläuterungen zur Einstufung des Straßenzuges Alt-Stralau/Tunnelstraße.

Diese sind formal verständlich, geben jedoch keine Begründung, warum in Stralau Tempo 30 unmöglich sein soll.

Wir sind der Auffassung, dass — soll Verwaltungshandeln für den Bürger nachvollziehbar sein — neben formalen Kriterien auch die konkrete Situation bezüglich Sicherheit, Lärm, Verkehrsfluss und ÖPNV eine Rolle spielen muss.

Der Presse entnehmen wir, dass sogar für so wichtige Straßen wie Potsdamer und Leipziger Straße sowie Kantstraße und Tempelhofer Damm Tempo-30-Abschnitte geplant sind. Wenn das möglich ist, muss es für Alt-Stralau/Tunnelstraße auch Möglichkeiten geben.

Wir möchten Sie gern einladen, weitere Details bei einem Ortstermin zu besprechen.

Es gibt bis jetzt 3 Kommentare ↓

  • 1 Ivo // Mo, 13.Mar 2017 um 16:10

    Völlig überflüssig beim derzeitigen Verkehrsaufkommen. Wer behauptet, dass es schon jetzt schwierig sei, die Straße zu überqueren, wohnt sicher nicht auf Stralau. Das ist doch Quark. Auch Lärmmäßig wird sich das nicht viel nehmen, weil schneller als 50 km/h fährt sowieso niemand auf der kurzen Strecke. Den meisten Lärm verursachen die Busse, aber die wollen wir ja wohl nicht abschaffen, hoffe ich. Wenn die auch 30 fahren müssen, verursachen sie sogar mehr, weil länger Lärm. Das Verkehrsproblem für Stralau befindet sich an der Kreuzung Kynaststraße: Stau, Lärm, und für Radfahrer extrem gefährlich. Wer seine Energie für verkehrspolitische Maßnahmen einbringen möchte, hätte hier erstmal genug zu tun.

  • 2 Karsten // Mo, 13.Mar 2017 um 20:29

    Danke für diese Initiative! Tempo 30 auf ganz Stralau hilft, die Lebensqualität auf unserer schönen Halbinsel weiter zu erhöhen und schränkt sicher nicht merklich das Autofahren ein. Auch ich als regelmäßiger Autofahrer und Berufspendler unterstütze das Vorhaben!

  • 3 Maike // So, 9.Apr 2017 um 10:47

    Danke für die Initiative! Lange überfällig. Wer hier mit dem Fahrrad unterwegs ist oder spazierengeht und Autos mit 50 kmh an sich vorbeirauschen sieht, weiß, wie unangemessen sich dieses Tempo anfühlt. Schon erst recht, weil Autofahrer dazu neigen, zu drängeln, zu hupen und scharf zu überholen, wenn sie aufgrund von parkenden Lieferwagen, Radfahrern und stehenden Bussen das erlaubte Tempo nicht fahren können. Tempo 30 bringt Entspannung für alle.

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